Schon im Grundstudium zeigen viele Medizinstudenten Symptome von stressbedingten Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen. Das belegt eine aktuelle Studie von Wissenschaftlern der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) unter der Leitung von Michael Scholz und Pascal Burger von der psychiatrischen und psychotherapeutischen Spezialklinik Meissenberg im schweizerischen Zug.

Konkret haben die Wissenschaftler mehrere Jahrgänge von Medizinstudierenden vom Start an der Universität bis zum ersten Staatsexamen am Ende des vierten Semesters untersucht. Dazu haben die Studenten Fragebögen zu verschiedenen Aspekten ihrer psychischen Befindlichkeit ausfüllen müssen.

Es zeigte sich, dass zu Beginn des Studiums der Gesundheitszustand der angehenden Mediziner dem der Normalbevölkerung entsprach. Mit steigender Semesterzahl nahmen jedoch Depressionen, Ängstlichkeit und Burn-out-Beschwerden deutlich zu. Am Ende des zweiten Studienjahres war die Zahl der zumindest leicht depressiven Studierenden fast doppelt so hoch wie bei den Studienanfängern. Gleichzeitig waren immer weniger Studierende in der Lage, Abstand zu den Belastungen des Studiums zu gewinnen, lernten zum Beispiel Tage und Wochen am Stück ohne große Pausen, und liefen dadurch vermehrt Gefahr auszubrennen. Je ausgeprägter dieses Lernverhalten war, desto stärker waren Stresssymptome der Studierenden.

Wer angehenden Ärzten beibringt, die Gesundheit von Patienten zu steuern, muss ihnen laut den Forschern auch beibringen, den eigenen Stress zu managen. Schließlich müssen sich Mediziner bereits von Anfang an im Studium und auch später im Beruf großen psychischen Belastungen stellen.

Quelle: http://www.univadis.de


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